Freitag, 27. April 2018

Kotz-, Jammer-, Hasspost

Und da ist er wieder. Dieser tiefe Hass in mir. Ein Gefühl von Frust, Unzufriedenheit oder Wut. Ich kann es nicht beschreiben. Es sitzt in mir. Ich will es hinaus schreien, endlich los werden. Die ganze Zeit grübel ich vor mich hin, bin wie zerfressen von all den negativen Gedanken, kann keinen klaren Kopf mehr fassen und empfinde nur noch diese immense Abneigung und Missgunst. Egel gegen wen. 
Einfach jeden, der im Moment von Glück und Zufriedenheit ergriffen ist, könnte ich dieses Glück heraus reißen! Ihn zu Boden treten, ne Heckenschere nehmen, erstechen und all das ganze Gute raus schneiden. 
Ich bin so voller Neid. Dabei geht es mir mit jedem Tag immer schlechter. Ich komme von diesen Gedanken nicht mehr los. 

Dann sitze ich da, Tag für Tag, habe unendlich viel Zeit, möchte irgend etwas sinnvolles tun, habe so viele Möglichkeiten, doch das einzige, was ich tue, ist nachdenken, mich bedauern, alles ungerecht finden und mich so alleine fühlen. Und dann sehe ich wie sich andere verstehen. Überall im Internet. Ständig konfrontieren sie mich mit ihren tollen Erlebnissen, mit dem was sie haben, mit denen, die ihnen viel bedeuten und ich muss es immer wieder hinnehmen, nicken und grinsen und mich gefälligst für sie freuen. 
Ich sage nicht viel dazu, ich gebe nur ein Kommentar zur Kenntnisnahme, damit sie ihre Bestätigung bekommen, damit ich meine Ruhe habe und sie sich toll dabei fühlen können so frohe Nachrichten mir anvertraut zu haben. 
Denn natürlich möchte ich auf der einen Seite gerne zuhören, mich für sie freuen und es ihnen gönnen, aber im Moment kann ich es einfach nicht. 

Das Glück der anderen und sei es noch so wenig macht mich schlichtweg krank. Es schürt so dermaßen die Wut in mir, dass ich ihnen sofort allerhand böser, schlimmer Worte an den Kopf schreien will, sie fertig machen und verletzen will, einfach weil ich es nicht ertrage, dass sie gerade so viel Schönes erleben und ich jeden Tag alleine bleiben muss. 
Trotz der Menschen, die mir zuhören, versuchen mir zu helfen und für mich da sind, fühle ich mich einfach immer alleine. 

Sie befinden sich nicht in meiner unmittelbaren Umgebung, ich kann sie nicht mal eben besuchen und sehen. Ich muss immer erst Geld dafür zusammen raffen und Tage innerhalb einiger Monate dafür einplanen um überhaupt mal was von ihnen haben zu können. 
Und trotzdem fühlt es sich nicht richtig an. Mir fehlt ständig irgendwas. Etwas tief verbundenes, immer irgendwas, was ich ständig nur bei den anderen sehe, die das schon haben. 
Dann fühle ich mich noch viel einsamer und dann beginnt der Teufelskreis von vorn. 
Somit kann ich mich wieder nicht ablenken mit Dingen, die mir Spaß machen, die ich für mich machen könnte, denn alles wirkt darauf hin nur vergebens, unnötig, nicht zufriedenstellend, überflüssig. 

So wie ich. Ständig einfach nur überflüssig sein, so locker ersetzt werden können, sobald ich ihnen zu viel jammere, sobald ich zu schwierig werde. Sie können meine Sorgen, meinen Kummer und meine Ängste nicht tragen. Diese sind so gigantisch geworden in letzter Zeit. Ich bin jeden Tag traurig und fühle mich allein gelassen, missverstanden, unzureichend und leer. 

Ich möchte gerne für meine Freunde da sein, ihnen zuhören, ich möchte das sie meinen Rat aufsuchen und zu mir kommen, damit ich ihnen helfen kann, so wie sie mir immer helfen, aber sie tun es nicht. Sie haben ihre Leute längst. Die sind ihnen so viel wichtiger, mit denen reden sie jeden Tag und ich muss immer lauern, bis mal ein so ein abgebrochener Satz von ihnen kommt. Ich bin nur eine von vielen, minderwertig, für sie nur so ein dummer Gegenstand, der erst dann raus geholt wird, wenn es mal wieder an der Zeit ist, oder eine Pflicht oder sonst irgendwas Lästiges für sie, aber nicht aus eigenen Antrieb. 
Dies ist schlichtweg meine Wahrnehmung im Moment. Da ich auf Grund der Verlassungsängste und Einsamkeit, die ich jeden Tag aushalten muss, mir allerhand schlimmer Dinge einbilde. Meine wenigen Freunde zu Unrecht verurteile und ihnen böse Dinge unterstelle. Ich weiß, dass stimmt nicht, aber die Gedanken hören nicht auf und ich kann sie nicht abstellen, da mir nichts weiter Spaß macht, was ich auch alleine angehen könnte. 
Dann sehe ich ja wieder wie glücklich und fröhlich meine Freunde mit anderen Menschen sind, die ihnen wichtiger sind und schon ist für mich alles nur noch lachhaft und unbefriedigend. 

Ich will so gern schreien, meine Wut heraus brüllen und irgend jemanden richtig böse wehtun, damit er genau das selbe erleidet, was ich die ganze Zeit aushalten muss. Und im gleichen Atemzug fühle ich mich so schlecht für diese Gedanken, dass ich mich nur noch verkriechen will, vor allen verstecken und einfach nicht mehr existieren will. 

Ich habe mich zur Zeit so unendlich selber satt, dass ich dem ganzen am liebsten auf eine andere Weise ein Ende bereiten würde. 
Und trotzdem versuche ich es auszuhalten und all den ganzen ungerechten Scheiß hinzunehmen, so zu tun, als ginge es mir gut, als freue ich mich für meine Freunde und als wäre alles okay mit mir, damit sie sich keine Sorgen machen müssen. 
Dabei sieht es ganz anders in mir aus. Genau das Gegenteil. Doch helfen können sie mir nicht, denn ich kann ja nicht mal mir selbst helfen oder ihnen. 

Und so versinke ich immer wieder in meiner Kotze aus Selbstmitleid und gammel vor mich hin, bedauere mich ständig und bereue all die verschwendete Zeit, wo ich eigentlich so viel tolles hätte tun können. Nur wie, wenn einen nichts mehr Freude bereitet? Oder Ablenkung bringt und sich alles nur noch scheiße anfühlt? 

Genau das sind die ach so geilen Depressionen, die mich im Moment so super im Griff haben. Und niemand ist da der mir helfen kann und mich da raus holt, weil niemand RICHTIG zuhört und auch gar nicht zuhören will und kann. Ich mache niemanden daraus einen Vorwurf. Ich würde mir diese lästige Scheiße auch nicht auf Dauer anhören wollen und damit riskieren, dass diese Person mir meine gute Laune versaut. Deshalb will ich ja unbedingt verschwinden und niemanden mehr zur Last fallen.
Es ist wirklich nur noch zum Kotzen.
Und es soll endlich aufhören.  

Tja, also wie etwas ändern wenn es an mir selber liegt das zu tun? Wo ich weiß alleine schaffe ich das nicht, aber um Hilfe bitten kann ich nicht, weil es nicht tragbar ist. 
Und so bleibt alles beim Alten und ich mache einfach weiter, in der Hoffnung irgendwann finde ich ein bisschen Ablenkung. Denn von Ausgleich und Freude bei dem was ich dann tue, ist längst nicht die Rede. Hauptsache es lenkt mich ein bisschen von den scheiß Gefühlen ab.

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